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Welttag für menschenwürdige Arbeit: Berliner Gewerkschaften und BEMA rufen am 7. Oktober zum Aktionstag gegen Ausbeutung in der Berliner Tourismusbranche auf
Berlin, 07.10.2020
Anlässlich des Welttags für menschenwürdige Arbeit ruft das Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit BEMA gemeinsam mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Gewerkschaft NGG zu einem Aktionstag gegen Arbeitsausbeutung in der Tourismusbranche auf.
Die internationale Gewerkschaftsbewegung hat den 7. Oktober zum Welttag für menschenwürdige Arbeit (world day for decent work) erklärt, an dem besonders auf das Menschenrecht auf Gute Arbeit aufmerksam gemacht werden soll. Auf der ganzen Welt nutzen Gewerkschaften dieses Datum seit 2008 für Aktionen und Veranstaltungen.
„Wir haben uns in diesem Jahr für die Tourismusbranche entschieden, da viele unserer Ratsuchenden in dieser Branche arbeiten – im Service, in Küchen, der Hotelreinigung oder an Rezeptionen. Die Arbeitsbedingungen sind häufig prekär. Wir haben zudem beobachten können, wie die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie Beschäftigte dieser Branche besonders hart treffen: Der Beratungsbedarf zu Kündigungen, Aufhebungsverträgen und Kurzarbeit war enorm.“, erklärt BEMA-Leiterin Birgitta Wodke.
Gemeinsam mit Gewerkschaftern, Initiativen und Freiwilligen suchen die Beraterinnen daher heute Restaurants, Cafés und Hostels auf, um mit den Beschäftigten über ihre Arbeitsbedingungen zu sprechen und über Rechte bei der Arbeit zu informieren. Für interessierte Beschäftigte bietet das BEMA am 9. Oktober zudem eine kostenlose, englischsprachige online-Schulung zum Thema „Arbeitsrechte in der Gastronomie“ (Anmeldung via www.bema.berlin/aktuelles/know-your-rights-online-meeting).
„Die Gastronomie gehört zu den Branchen, in denen häufig Niedriglöhne gezahlt werden und es viele prekäre Arbeitsverhältnisse gibt, wie Minijobs und Arbeit auf Abruf“, erläutert Christian Hoßbach, Vorsitzender des DGB Berlin-Brandenburg. „Die Bindung an Tarifverträge ist gering und vor allem kleine Betriebe haben oft keinen Betriebsrat. Gerade die Krise zeigt, dass wir mehr Sicherheit durch Tarifverträge brauchen - diese müssen leichter für allgemeinverbindlich erklärt werden können. Damit jede Erwerbsarbeit eine Rente oberhalb der Grundsicherung ermöglicht, muss der allgemeine Mindestlohn außerdem rasch die Marke von 12 Euro erreichen.“
Das Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit BEMA unterstützt eingewanderte Menschen und mobile Arbeitnehmer*innen dabei, ihre Arbeits- und Sozialrechte wahrzunehmen – durch Beratung, Bildung und Sensibilisierung. Das BEMA wird von der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördert. Träger ist ARBEIT UND LEBEN Berlin-Brandenburg DGB/VHS e. V.
Kontakt
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Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit BEMA:
Anna-Katharina Dietrich
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