Unterstützung von potenziell Betroffene von Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel

Bekommst du wenig oder gar kein Geld für deine Arbeit? Musst du sehr lange arbeiten mit wenig Pausen? Wohnst du bei deinem Arbeitgeber? Wurde dein Pass weggenommen? 

Wir können dir helfen. 

+49 30 513019234 
za@berlin.arbeitundleben.de

Das BEMA bietet spezialisierte Beratung und Unterstützung an für Menschen, die Straftaten der Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit oder auch Menschenhandel erleben.
Ziel des Angebotes ist es Betroffene über ihre Handlungsmöglichkeiten zu informieren und ihnen bei der Durchsetzung Ihrer Rechte zur Seite zu stehen. Die wichtigsten Anliegen sind Schutz vor Einschüchterung und Gewalt, Schutz vor Abschiebung, sichere Unterkunft sowie die soziale Absicherung. 

An wen richtet sich unser Angebot? 

Das Angebot richtet sich an alle erwachsenen Personen - unabhängig von Geschlecht oder Herkunft - die in Berlin leben, in Berlin arbeiten oder gearbeitet haben.
Wir beraten auch in Verdachtsfällen. Die Unterstützung erfolgt unabhängig davon, ob die Betroffenen sich gegenüber Polizei äußern und ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. 

Um festzustellen, ob eine schwere Straftat, wie Arbeitsausbeutung, Zwangsarbeit oder Menschenhandel vorliegt, orientieren wir uns an den folgenden Straftatbeständen: §§ 232, 232b, 233 StGB sowie §10 Absatz 1 oder § 11 Absatz 1 Nummer 3 des SchwarzArbG oder nach § 15a des AÜG.  

Erste Anhaltspunkte für diese Straftaten erkennen wir anhand der Indikatoren, welche die International Labour Organisation verfasst hat und die von der Servicestelle gegen Zwangsarbeit hier zusammengefasst werden und hier ausführlicher zu finden sind.

Unser Angebot 

Die Beratung findet je nach Bedarf und Möglichkeit per Mail, telefonisch oder persönlich statt. Die Sprachmittlung wird über geschulte Dolmetscher*innen gewährleistet. 

Die Beratung umfasst insbesondere folgende Bereiche: 

• Erstversorgung und Stabilisierung
• Sicherstellung einer geschützten Unterkunft
• Schutz vor Abschiebung und aufenthaltsrechtliche Perspektiven
• Beantragung von Leistungen, je nach individueller Situation
• Schutzmaßnahmen vor weiteren Straftaten durch die Ausbeuter und Menschenhändler
• Beratung zum Strafverfahren und den Konsequenzen einer möglichen Aussage
• Beratung zu den Schutzrechten von Opferzeug*innen vor, während und nach dem Strafprozess
• Begleitung der Zeug*innen im Strafverfahren (Kommunikation mit Strafverfolgungsbehörden, Organisation von Fachanwält*innen für die Nebenklage)
• Unterstützung bei der Beantragung von Sozialen Entschädigungsleistungen (SGB XIV)
• Geltendmachung arbeitsrechtlicher Ansprüche
• Unterstützung der Umsetzung von Rückreisewünschen
• Bei Bedarf wird zu Behörden, zu Vernehmungen, zu Gericht etc. begleitet. Wir vermitteln individuell an andere geeignete Stellen der Fachberatung, der psychologischen und medizinischen Hilfen und an Fachanwält*innen.

Unser Selbstverständnis

Wir arbeiten parteiisch an der Seite der Betroffenen. Wir orientieren uns an den Wünschen der Menschen und unser Angebot beruht auf Freiwilligkeit. Der Opferschutz ist unsere höchste Priorität, deshalb ist die Beratung auch anonym möglich und Daten werden absolut vertraulich behandelt. Unsere Arbeit machen wir im Beratungsprozess transparent und möchten dadurch zum Empowerment und neuer Handlungsfähigkeit der Ratsuchenden beitragen.