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BEMA ruft am 7. Oktober, dem Welttag für menschenwürdige Arbeit, zum Aktionstag gegen Ausbeutung in der Paketbranche auf
Berlin, 04.10.2019
Anlässlich des Welttags für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober ruft das Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit BEMA zu einem Aktionstag gegen Arbeitsausbeutung in der Paketbranche auf. Interessierte, Engagierte, passionierte Radler*innen und alle Berliner*innen sind eingeladen, sich an der Aktion zu beteiligen. Ob auf dem Weg nach Hause oder bei einem Spaziergang durch den Kiez.
Gehälter unter Mindestlohn, Verstöße gegen das Arbeitszeitgesetz und nicht geleistete Zahlungen an Kranken- und Sozialkassen sind in der Paketbranche an der Tagesordnung. Kaum eine Branche ist in den vergangenen Jahren so gewachsen wie die der Paketdienste. Große Unternehmen wie DHL, Hermes, DPD, UPS, und GLS profitieren vom boomenden Online-Handel. Die Beratungspraxis zeigt, dass für eingewanderte und mobile Beschäftigte das Risiko der Arbeitsausbeutung in der Paketbranche besonders hoch ist. Migrationsbezogene Faktoren wie geringes Wissen über Rechte und Institutionen, die geringe Kenntnis der deutschen Sprache oder fehlende soziale Netzwerke erschweren die Rechtsdurchsetzung und Organisierung.
Am Welttag für menschenwürdige Arbeit will das BEMA daher Beschäftigte in der Paketbranche über ihre Rechte und das Beratungsangebot des BEMA informieren und eine Vernetzung anstoßen. Berlinweit werden Engagierte mit Fahrrädern unterwegs sein, um Flyer an migrantische Paketzusteller zu verteilen und an Windschutzscheiben von Zustellfahrzeugen zu klemmen. An der Aktion können sich interessierte Berliner*innen beteiligen - am Aktionstag können die Flyer an verschiedenen Treffpunkten in der Stadt abgeholt oder auf der Homepage des BEMA heruntergeladen werden. Mitstreiter*innen können sich auch bei Twitter mit den Hashtags #decentworkday in Verbindung mit #paketzusteller beteiligen und @BEMA_Berlin unterstützen.
Der Aktionstag bildet den Auftakt für den Themenmonat „Paketbranche“: Am 10. Oktober findet ein Informations- und Vernetzungsabend für Paketzusteller*innen beim BEMA statt und am 30. Oktober der Fachtag „Nachunternehmerhaftung – und dann? Die Arbeitsbedingungen migrantischer Beschäftigter in der Paketbranche“.
Das Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit BEMA unterstützt zugewanderte Menschen und mobile Arbeitnehmer*innen dabei, ihre Arbeits- und Sozialrechte wahrzunehmen – durch Beratung, Bildung und Sensibilisierung. Das BEMA wird finanziert durch die Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales.
Kontakt
Anna-Katharina Dietrich
dietrich@berlin.arbeitundleben.de
Tel. +49 (0) 30 5130 192 77
Twitter: @BEMA_Berlin