Νέα
Prüfsteine Gute Arbeit für Geflüchtete des Beratungsnetzwerks Gute Arbeit
Prüfsteine Gute Arbeit für Geflüchtete des Beratungsnetzwerks Gute Arbeit
Aus der Präambel:
„Die Prüfsteine für Gute Arbeit für geflüchteten Menschen aus der Ukraine hat das Beratungsnetzwerk Gute Arbeit zusammengestellt. Sie geben denjenigen die ehrenamtlich oder hauptberuflich geflüchtete Menschen bei der Arbeitsaufnahme begleiten, eine Orientierung mit dem Ziel, Risiken von Arbeitsausbeutung vorzubeugen. Sie beziehen sich nicht ausdrücklich allein auf die Mindeststandards gemäß des deutschen Arbeitsrechts, sondern gehen darüber hinaus.
Nach mehr als zehn Jahren Erfahrung in arbeitsrechtlicher Beratung von Zugewanderten sehen wir, dass die Wahrung arbeitsrechtlicher Mindeststandards allein in vielen Fällen nicht ausreichend vor ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen schützt. Das Phänomen der Verletzlichkeit von migrantischen Menschen auf dem Arbeitsmarkt moderner Industrieländer besteht weltweit und seit vielen Generationen. Es verlangt permanent nach neuen Antworten, die sich an den konkreten Umständen orientiert.
Die Expertise unserer Beratungsstellen kann hier einen entscheidenden Beitrag leisten.
Auf Grundlage der - Indikatoren der Agenda „Decent Work“ der International Labour Organisation (ILO) https://www.ilo.org/integration/themes/mdw/WCMS_189392/lang--en/index.htm und - der Kriterien der Arbeitsqualität im DGB-Index Gute Arbeit https://index-gute-arbeit.dgb.de/dgb-index-gute-arbeit/wie-funktioniert-der-index haben wir konkrete, leicht anwendbare Kennzeichen zusammengestellt, mit denen Sie prüfen können, ob das anvisierte oder eingegangene Arbeitsverhältnis diesen Indikatoren entspricht.
Unsere Prüfsteine für „Gute Arbeit“ beinhalten Kennzeichen, die nicht nur für Geflüchtete aus der Ukraine wichtig sind. Da Geflüchteten aus der Ukraine jedoch besonders vulnerabel auf dem Arbeitsmarkt sind, weil sie - oft keine Erfahrungen mit Beschäftigung im Ausland haben - von ihren materiellen Reserven und familiären Unterstützung abgeschnitten sind - in Deutschland oft allein für minderjährige Kinder oder pflegebedürftige Menschen verantwortlich sind, mit denen sie zusammen geflohen sind. - in der Regel nicht absehen können, wie lange sie in Deutschland bleiben werden - die deutsche Sprache meistens nicht ausreichend beherrschen - die Mechanismen zur Rechtsdurchsetzung und Unterstützungssysteme nicht kennen wenden wir uns nicht nur an Betroffene selbst, sondern auch an Sie.
Wir werden das Dokument fortwährend weiterentwickeln und so der Dynamik der Situation Rechnung tragen.“