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Senatorin Cansel Kiziltepe und DGB-Chefin Katja Karger zu Besuch beim BEMA
21.06.2023
Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung und Katja Karger, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, haben heute das Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit BEMA besucht. Seit 2018 unterstützen Arbeit und Leben (als Träger des Projekts) und das BEMA eingewanderte Menschen und mobile Arbeitnehmer*innen in prekären Lebens- und Arbeitssituationen dabei, ihre Arbeits- und Sozialrechte wahrzunehmen. Das BEMA wird gefördert von der Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung.
Stephanie Sperling, Projektleiterin, stellte das Beratungsangebot des BEMA vor und Berater*innen und Referent*innen des BEMA präsentierten konkrete Fallbeispiele und Arbeitsschwerpunkte aus der Beratungspraxis.
Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung: „Wir haben eine große Verantwortung, die Schwächsten unter den Beschäftigten zu schützen. In vielen Branchen sind arbeitsrechtliche Verstöße nahezu an der Tagesordnung. Zwangslagen oder Unkenntnisse über unser Rechtssystem, aber auch Sprachbarrieren werden teilweise schamlos ausgenutzt. Das reicht bis zu Ausbeutung, Zwangsarbeit und Menschenhandel. Umso wichtiger ist es, dass die Betroffenen, meist Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte, bei der BEMA die nötige professionelle Unterstützung bekommen. Ich habe mich schon als AfA-Bundesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete in Berlin gegen Arbeitsausbeutung von Menschen mit Migrationsgeschichte eingesetzt. Ich bin froh, jetzt auch als Senatorin in dieser Sache für die BEMA zuständig zu sein.“
Katja Karger, Vorsitzende des DGB Bezirk Berlin-Brandenburg: „Als Gewerkschaften wollen wir Gute Arbeit für alle Berliner*innen – tarifgebunden und mitbestimmt. Besonders für migrantische Beschäftigte sieht die Realität oft anders aus. Sie arbeiten überdurchschnittlich häufig unterhalb ihrer Qualifikation und im Niedriglohnsektor. Ihre Arbeitsrechte werden häufiger verletzt, und sie laufen öfter Gefahr, Opfer von Arbeitsausbeutung zu werden. Arbeitsrechte gelten aber für alle. Die Berater*innen des BEMA unterstützen migrantische Beschäftigte seit Jahren mit viel Kompetenz und Engagement dabei, ihre Rechte durchzusetzen. Der Bedarf an muttersprachlicher Beratung zu arbeits- und sozialrechtlichen Fragen ist groß. Daher wäre es sinnvoll, dass der Berliner Senat die Beratungs- und Präventionsarbeit des BEMA dauerhaft fördert.“
Stephanie Sperling, Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit: „Die Rechte migrantischer Beschäftigter werden häufig systematisch unterlaufen: Sie erhalten keinen Lohn, werden von einem Tag auf den anderen gekündigt und können ihre Miete nicht mehr bezahlen. Durch unsere anonyme, mehrsprachige Rechtsberatung empowern wir sie, ihre Rechte durchzusetzen. Allein in 2022 haben Beschäftigte durch unsere Unterstützung mehr als 100.000 Euro ausstehende Löhne bezahlt bekommen.“
Das Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit BEMA unterstützt eingewanderte Menschen und mobile Arbeitnehmer*innen dabei, ihre Arbeits- und Sozialrechte wahrzunehmen – durch Beratung, Bildung und Sensibilisierung. Das BEMA wird von der Berliner Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördert. Träger ist ARBEIT UND LEBEN Berlin-Brandenburg DGB/VHS e. V.
Kontakt
ARBEIT UND LEBEN Berlin-Brandenburg DGB/VHS e. V.
Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit BEMA:
Anna-Katharina Dietrich
dietrich@berlin.arbeitundleben.de
Tel. +49 (0) 30 5130 192 77
Mobil: +49 (0) 157 316 557 02
Twitter: @BEMA_Berlin